Nilgirinessel

Nilgirinessel, (Girardinia diversifolia), Himalayanessel

Ebenfalls aus der Familie der Brennnesselgewächse stammt die u.a. in den subtropischen Lagen des Himalaya, aber auch in Myanmar und Java beheimatete Nilgirinessel. Ähnlich wie die Sibirische Hanfnessel weist sie sehr lange Brennhaare auf, die bei Hautkontakt zu ähnlich schmerzhaften Verletzungen führen können. Die Nilgrinnessel erreicht eine Höhe bis 3 m, meist werden jedoch – wegen der dann noch etwas feineren Faser – Exemplare mit einer Höhe um 2 m genutzt.

Traditionell wird die Nilgirinnessel von bestimmten Bergvölkern Nepals von Hand geerntet und geschält, dann wird der faserhaltige Bast über Nacht in ein schwach kochendes Bad gelegt, dem die zugefügte Holzasche den Charakter eines Vollwaschmittels verleiht. Die anfallende schwache Lauge wird später zum Düngen der Felder verwendet.

Am nächsten Morgen werden die ausgelösten Fasern auf Steinen geschlagen und mit Lehm abgerieben, um die noch verbliebenen Rindenreste zu entfernen. Danach werden die Garne von Hand gesponnen und auf einfachen Handwebstühlen zu Stoff gewebt. Es entstehen sehr urtümlich wirkende Stoffe, ähnlich groben naturfarbenem Leinen, die seit kurzer Zeit in kleinen Mengen hier bei uns am Markt sind.

Ähnliche Beiträge

Historie 6. Oktober 2015
Verarbeitung 2. Oktober 2015